Der Künstler Martin Blume (geb. 1956, gestorben im März 2015 ) erarbeitet seit 2009 an der Stätte des KZ Auschwitz-Birkenau eine Photographie-Serie, die für die  kommenden Generationen die Shoa und die weiteren organisierten Massenmorde der Nationalsozialisten im Bewusstsein halten will. Blumes Aufnahmen fallen aus der Zeit und wirken tief und eindringlich zugleich.

Martin Blume war eine Meister der schwarz- weiß Großformat Fotographie, arbeiten des im März 2015 verstorbenen Künstlers finden sich in Sammlungen Beidseits des Atlantiks, sind in Bildbänden und Ausstellungen erschienen. Landschafts- und Architekturphotographien sind zwar Teil seines Werkes; er selbst sieht sich aber als „Archäologe“, als jemand, der stets Spuren von Menschlichem nachspürt. Seine Photographien erzählen Geschichten, Novellen.

Die Schreckensbilder aus den Ruinen der ehemaligen Konzentrationslager raut der sonst mit absoluter Klarheit arbeitende Perfektionist mit Unschärfen auf, die im Moment der Aufnahme entstehen. So erwirkt Blume mit psychologischem Geschick neue Zugänge und entgeht der Gefahr einer Erstarrung der Szenerien zum Symbol. Martin Blume sagt über seine Motivation: „Es soll, es muss ein Deutscher sein, der diese Aufgabe `künstlerisch` aufnimmt und annimmt. Das Unsägliche, das Unsagbare muss ausgedrückt werden. Bewahren und Verändern gehen darin Hand in Hand. Durch meine photographische, abstrahierende Umsetzung ist jeder frei, seine innere Sprache zu finden – und dadurch zu empfinden. Unschärfe bietet die Möglichkeit eigener Projektion, Abwendung und Verdrängung werden vermieden.“

Eröffnung der Ausstellung:

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