Zentrum für Dialog und Gebet in Oświęcim

Zentrum für Dialog und Gebet in Oświęcim

Ein Ort der Besinnung, der Bildung, des Gedankenaustauschs und des Gebets für alle, die von der Geschichte des Lagers Auschwitz bewegt werden.

Unsere Aufgabe

Das Zentrum für Information, Begegnung, Dialog, Erziehung und Gebet entstand im Jahr 1992. Es ist eine Einrichtung der katholischen Kirche, die der Krakauer Erzbischof Kardinal Franciszek Macharski mit Unterstützung anderer Bischöfe aus ganz Europa und in Absprache mit Vertretern jüdischer Organisationen errichtet hat.

Das Anliegen des Zentrums für Dialog und Gebet ist es, in der Nähe des ehemaligen Stammlagers in Oświęcim einen Ort für all diejenigen zu schaffen, die betroffen sind von dem, was dort geschehen ist. Eingeladen ist jeder, unabhängig seiner religiösen Orientierung um hier Zeit zur Besinnung, Begegnung, Lernen und Gebet zu haben.

Das Zentrum nennt sich zwar „Zentrum für Dialog und Gebet“ jedoch ist es oft so, dass man es hier weder mit Dialog noch mit Gebet beginnen kann. Oft müssen wir erst einmal mit dem Schweigen und Zuhören anfangen, zuhören müssen wir vor allem der Stimme dieses Ortes, der Stimme der Erde von Auschwitz („Sluchac glos Ziemi Oswiecimskiej“ - wie man es hier sagen würde).

Begegnungen mit ehemaligen Häftlingen sind äußerst wichtig. Sie zeigen uns das menschliche Antlitz des Leidens, aber auch verdeutlichen sie unsere Verantwortung für die Zukunft. So fern es uns möglich ist, helfen wir gerne Kontakte herzustellen.

Die Begegnung mit der Geschichte, von der dieser Ort und besonders die heutige Gedenkstätte erzählen, berührt fast jeden tief. Wir möchten dabei helfen, das erlebte zu verarbeiten, indem wir eine offene, freundliche und ruhige Atmosphäre in unserem Haus anbieten. Auf Wunsch helfen wir auch bei der Planung eines Programmes und können den Kontakt mit der Gedenkstätte herstellen. Auch zu Gesprächen stehen wir gerne zur Verfügung.

Fröhliche aber zugleich ernsthafte Begegnungen mit Jugendlichen aus verschiedenen Völkern machen uns zudem die lebendige Dimension unserer Verantwortung nach Auschwitz bewusst. Außerdem organisieren wir auch internationale sowie interreligiöse Seminare. Neben den Begegnungen mit ehemaligen Häftlingen finden Treffen zwischen Christen und Juden, zwischen Jugendlichen aus Polen, aus Deutschland und anderen Ländern sowie zwischen Professoren, Priestern und Rabbinern statt. Die (einfache) Tatsache, dass die Gedenkstätte der ehemaligen Lager gemeinsam besucht wird und die Zeugnisse von Überlebenden gehört werden, sind wichtige Erfahrungen

"Zivilisation der Liebe" – Ein Film von Christoph Wolf über das Zentrum für Dialog und Gebet in Oświęcim, 2009, 20 Min.

Auschwitz war ein Ort der Vernichtung zwischenmenschlicher Beziehungen. Und diese Wunde die entstand, blutet bis heute. Daher ist die wichtigste und zugleich die schwierigste Aufgabe, Vertrauen nach Auschwitz zu schaffen. Dies ermöglicht es uns, uns offen zu begegnen, ohne Angst zu haben, einander zuzuhören und Zeugnis abzulegen. Die Schaffung eines solchen Vertrauensvorschusses ist unsere Hauptaufgabe.

Der Dialog und die Identität gehören zusammen. Wir laden zu religiösen Besinnungstagen ein. Auschwitz weckt Fragen nach Gott, nach dem Bösen, nach der Berufung und der Verantwortung, nach der Schuld und der Vergebung als auch nach christlich-jüdischen Beziehungen. Doch wir begegnen hier auch großen Zeugnissen von Glauben und von Siegen der Menschenwürde. In den letzten Jahren hat ist Edith Stein und das Vorbild von Johannes Paul II in diesem Zusammenhang zunehmend an Bedeutung gewonnen. Das Gebet erfüllt uns auch bei interreligiösen Treffen mit Hoffnung.

Unser Traum ist es, dass Menschen, die Oswiecim besuchen und mit den schrecklichen Erinnerungen konfrontiert werden, auch eine positive Wirklichkeit an diesem Ort erfahren, die von gegenseitiger Achtung und neuer Hoffnung geprägt ist.

Herzlich laden wir sie nach Oswiecim zur Begegnung, Besinnung, dem Gebet und der Zusammenarbeit ein.

„Unter den vielfältigen Initiativen, die im Geist des Konzils für den christlich-jüdischen Dialog entstehen, möchte ich auf das Zentrum für Information, Erziehung, Begegnung und Gebet hinweisen, das in Polen errichtet wird. Es ist dazu bestimmt, die Shoah sowie das Martyrium des polnischen Volkes und der anderen europäischen Völker während der Zeit des Nationalsozialismus zu erforschen und sich mit ihnen geistig auseinanderzusetzen. Es ist zu wünschen, daß es reiche Früchte hervorbringt und auch für andere Nationen als Vorbild dienen kann.”

Johannes Paul II über Zentrum für Dialog und Gebet, 24.06.1988

„Gottlob wachsen im Umkreis dieser Stätte des Grauens mit der Reinigung des Gedächtnisses, zu der sie uns drängt, vielfältige Initiativen, die dem Bösen eine Grenze setzen, dem Guten Kraft geben wollen. Eben durfte ich das Zentrum für Dialog und Gebet segnen. […] So dürfen wir hoffen, daß aus dem Ort des Grauens Besinnung wächst und daß das Erinnern hilft, dem Bösen zu widerstehen und der Liebe zum Sieg zu verhelfen.”

Benedikt XVI über Centre Zentrum für Dialog und Gebet, 28.05.2006

Mitarbeiter

ks. mgr lic. Mateusz Wójcik foto: Michał Lewandowski

Pfarrer Dr. Manfred Deselaers

Auslandsseelsorger des Deutschen Episkopats. Seit Oktober 1990 lebt und dient er in der Pfarrei Maria Himmelfahrt in Oświęcim. Seit 1996 arbeitet er in der Bildungsabteilung des Zentrums für Dialog und Gebet in Oświęcim. Dort trifft er auf zahlreiche Gruppen, organisiert Besinnungstage und Konferenzen. Er setzt sich unermüdlich für den christlich-jüdischen Dialog und die deutsch-polnische Versöhnung sowie für den Kontakt zum Osten ein. Er ist Träger zahlreicher Auszeichnungen, u.a. des Titels Mann der Versöhnung 2000, des Kavalierskreuz des Verdienstordens der Republik Polen und des Verdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland.

Kontakt: manfred@cdim.pl
Pfarrer Dariusz Chrostowski

Pfarrer Dariusz Chrostowski

Priester der Erzdiözese Krakau und langjähriger Jugendseelsorger; in den Jahren 2018-2020 arbeitete er für die Erzdiözesanmuseum in Krakau, von 2020-2023 war er Direktor des Museums St. Johannes Paul II und stellvertretender Direktor des Instituts für Interkulturellen Dialog in Krakau. Seit September 2023 ist Pfarrer Dariusz Chrostowski Direktor des Zentrums für Dialog und Gebet in Oświęcim.

Kontakt: dyrektor@cdim.pl
Elżbieta Wronka

Elżbieta Wronka

Absolventin der Schlesischen Universität, Englischlehrerin, Historikerin, Übersetzerin, langjährige Jugendpädagogin; Verfasserin von Fachartikeln der politischen Geschichte der Vereinigten Staaten und Mitautorin einer monographischen Studie zur Lokalgeschichte; Vizepräsidentin der Stiftung Familienbegleitung, benannt nach Professor Stanislaw Grygiel in Krakau. Seit Oktober 2023 stellvertretende Direktorin des Zentrums für Dialog und Gebet.

Kontakt: wicedytektor@cdim.pl

Katarzyna Stanek

Katarzyna Stanek – bereitet die wirtschaftliche Basis für Bildungsprojekte bei der Krakauer CDIM-Stiftung vor.

Kontakt: katarzyna.stanek@cdim.pl

Beata Sereś

Beata Sereś – koordiniert die Arbeit der Bildungsabteilung der Krakauer CDIM-Stiftung

Kontakt: edukacja@cdim.pl

Czesława Kowalczyk

Czesława Kowalczyk – beschäftigt sich mit Wirtschaftsdokumentation bei der Krakauer CDIM-Stiftung.

Monika Hufnagel

Monika Hufnagel – kümmert sich um Personalangelegenheiten für Mitarbeiter der Krakauer CDIM-Stiftung.

Ausstattung

Rezeption

  • 24 Stunden besetzte Rezeption
  • Auskunftsstelle mit Stadtplänen, Zugfahrplänen, Busfahrplänen
  • Gästecomputer
  • kostenloses Internet ( WLAN)
  • Verkauf von Büchern, Kalendern und DVDs
  • Es besteht die Möglichkeit einen Rollstuhl, Krücken oder Gehhilfen auszuleihen
  • Das Café - 24 Stunden geöffnet
  • Sportgeräte (Bälle, etc.)
  • Es besteht die Möglichkeit, einen Haartrockner, ein Bügeleisen und ein Bügelbrett auszuleihen

Kapelle

Mit Plätzen für 30 Personen

Zur Verfügung der Gäste stehen auch:

  • Bibelausgaben in verschiedenen Sprachen: polnisch, italienisch, französisch, deutsch, englisch
  • Messgewand/Ornat, und alle anderen Sachen, die zum Feiern der Heiligen Messe notwendig sind.

Unterstützen Sie unsere Stiftung

Eine der Finanzierungsquellen für die Stiftung sind Spenden, die es uns ermöglichen, die Öffentlichkeit über Themen im Zusammenhang mit dem Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau aufzuklären.