Juni 17, 2022 - September 2, 2022
Clara Grunwald (1877-1943), eine jüdische Lehrerin, die als Mitglied des 1919 in Berlin gegründeten „Bundes Entschiedener Schulreformer „ die Montessori-Methode in die Schul- und Kleinkindpädagogik eingeführt hat. Sie unterstützte die Gründung von Montessori-Kinderhäusern und Montessori-Schulen, rief Montessori-Vereine ins Leben, initiierte Montessori-Ausbildungslehrgänge, damals sehr reformatorisch : Lernen ist Entdecken der Welt ohne Belohnung und Bestrafung, Lernen als Entdeckungsprozess verstanden. Noch im Kaiserreich wurde Sie Lehrerin in Berlin und erreichte es ,den Kindern keine Zensuren geben zu müssen.
1933 wurde Clara Grunwald als Jüdin aus dem Schuldienst entlassen.
Ende 1941 übersiedelte Clara Grunwald nach Neuendorf bei Fürstenwalde, wo ursprünglich ein Umschulungsgut für Juden, die nach Palästina auswandern wollten, eingerichtet war. Sie stellte dort ihre gesamte Arbeitskraft der Hilfe zur Auswanderung der Juden zur Verfügung. Im Jahren 1942/1943 wurde daraus ein Zwangsarbeitslager. Da dort die ihr anvertraute kleine Gruppe von Kindern offiziell nicht unterrichtet werden durfte, lehrte die Pädagogin sie, mit einem Stock Worte in den Sand zu schreiben und zu lesen.
Im April 1943 wurde Sie mit den anderen jüdischen Bewohnern von Neuendorf deportiert. Sie schloß sich dem Transport der von ihr betreuten Kinder an, obwohl sie die Chance hatte, Theresienstadt zu überleben. Sie wurde in Auschwitz ermordet.
Eine Ausstellung wurde durch das Antikriegsmuseums und der Friedensbibliothek der evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg vorbereitet. In diesem Jahr feiert das Friedensbibliothek-Antikriegsmuseum sein 40-jähriges Bestehen.