April 5, 2019 - April 8, 2019
Exkursion der Universität Witten/Herdecke
SS-Ärzte und Häftlingsärzte – das Selbstverständnis der Medizin zwischen Vernichtung und Heilung
Ca. 55 Studierende (v.a. der Humanmedizin) werden sich mit der Medizin im Nationalsozialismus beschäftigen. Welche inneren Haltungen gegenüber dem Menschen und dem eigenen Beruf trugen ÄrztInnen im Dritten Reich? Was folgte daraus? Und was kann an diesem Extremfall für heutige Fragestellungen und Herausforderungen der medizinischen Ethik gelernt werden?
Das Leitthema für die Exkursion nach Auschwitz ist „SS-Ärzte und Häftlingsärzte – ärztliches Verhalten in Grenzsituationen. Vom Selbstverständnis der Medizin zwischen Vernichtung, Instrumentalisierung und Heilung des Menschen – Grenzerfahrungen des ärztlichen Selbstverständnisses heute“. Vor der Exkursion werden wir uns insbesondere den Zeugnissen jüdischer Holocaust- Überlebender, ärztlichem Verhalten in Grenzsituationen und Möglichkeiten und Formen des Widerstands widmen. Während der Exkursion setzen wir uns mit wenig bekannten jüdischen Häftlingsärzten auseinander, welche Rollen und Aufgaben ihnen in den Konzentrationslagern im Rahmen des Nazi-Regimes zukamen und wie sie sich in diesen Grenzsituationen verhielten. Nach der Exkursion wollen wir die gegenwärtigen Verhältnisse hinsichtlich Grenzerfahrungen des ärztlichen Selbstverständnisses beleuchten.
Begleitet wird die Exkursion von u.a. Prof. Dr. med. Peter Selg (Professor für medizinische Anthropologie und Ethik, Leiter des Ita Wegman Institut für anthroposophische Grundlagenforschung) und Dr. phil. Krzysztof Antonczyk (Leiter des digitalen Archivs der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau).
Fakultät für Gesundheit, Department für Humanmedizin
Kollegiale Leitung Integriertes Begleitstudium Anthroposophische Medizin (IBAM)
Gerhard-Kienle-Lehrstuhl für Medizintheorie, Integrative und Anthroposophische Medizin
Institut für Integrative Medizin
Wiss. Mitarbeiter Studiendekanat – Klinikkoordination