IX. Internationaler Workshop für Berufsoffiziere

über den Umgang mit von Gewalt belasteter Vergangenheit

Eine Kooperation der Maximilian Kolbe Stiftung mit dem Zentrum für ethische Bildung in den Streitkräften (zebis)

Die Projektidee

Im Rahmen des Workshops sind 30 Berufsoffiziere aus Polen, Frankreich und Deutschland eingeladen, in einen gemeinsamen Lernprozess zum Umgang mit Gewalterfahrungen und deren Folgen einzutreten in Auseinandersetzung mit der gegenwärtigen Bedeutung von Auschwitz, und ihre Bereitschaft zum Ausdruck bringen, die Thematik in einer Weise zu reflektieren, die der ethischen Ernsthaftigkeit der Gewaltanwendung angemessen ist.

Die Analyse von Auschwitz und seinen Folgen – über den konkreten Fall hinaus – bekommt eine exemplarische Bedeutung für den Umgang mit Gewalterfahrungen und ihren Nachwirkungen im Allgemeinen. Auschwitz steht für Erfahrungen, die die Identität unserer Gesellschaften und die Identität Europas nachhaltig prägen. Die unterschiedliche Erinnerung an Auschwitz in den verschiedenen Kontexten spiegelt die Komplexität gewalttätiger Ereignisse wider.

Gleichzeitig bestehen die durch die schwere Gewalterfahrung geschaffenen Spannungen in unterschiedlichen Formen, Inhalten, Funktionen und Erinnerungsformen an Auschwitz in den verschiedenen europäischen Gesellschaften fort. Wir müssen diese Gewaltbereitschaft verstehen lernen, die erhebliche Sprengkraft hat. Nur dann kann sie überwunden und die Voraussetzungen für eine gemeinsame europäische Identität geschaffen werden, die die Unterschiede assimiliert, ohne sie aufzuheben.

Der Workshop will die Teilnehmenden einladen, gemeinsam die Erfahrungen im Zusammenhang mit Auschwitz zu visualisieren und die unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungs- und Deutungskontexte der Teilnehmenden zu reflektieren.

Besonderes Augenmerk soll auf die spezifische Herausforderung einer militärischen Erinnerungskultur im Umgang mit Gewalterfahrungen gelegt werden. Gerade Soldaten tragen Verantwortung für den Umgang mit Gewaltmitteln. Zudem sind sie den Auswirkungen von Gewalt besonders ausgesetzt. Der gemeinsame Workshop von Berufsoffizieren aus Frankreich, Deutschland und Polen soll ein Zeichen der Bemühungen um eine gemeinsame militärische Identität sein.

Einige Eindrücke:

Führung durch das Stammlager Auschwitz (Foto MKS)
Führung durch Birkenau (Foto MKS)
Konferenz (Foto CDiM)
Begegnung mit den Überlebenden Zdzisława Włodarczyk und Grzegorz Tomaszewski (Foto MKS and Vinzenz Kratzer)
Yuriy Zakal, Bohdan Chechotka und Roman Bohuta von der psychiatrischen Klinik bei Lviv (Ukraine) sprachen über “Die langfristigen Folgen von Traumatisierung” (Foto MKS)
Gedenkakt in der Gedenkstätte Auschwitz (Foto CDiM)
Verlesen einer gemeinsamen Erklärung und gemeinsame Kranzniederlegung (Foto Vinzenz Kratzer)
Festliches Abendessen mit musikalischer Begleitung (Foto Vinzenz Kratzer)